Die Freiwillige Feuerwehr im Jahr 1978

    Das ehemalige Feuerwehrgerätehaus

    Dieses Gebäude diente bis  Januar 1983 als Feuerwehrgerätehaus. Seitdem ist die Freiwillige Feuerwehr Niestetal im Feuerwehrhaus neben dem Rathaus  untergebracht.

    Bild Ehemaliges Feuerwehrgerätehause im Jahr 2011


    Nach dem Umzug der Feuerwehr in die Feuerwache neben dem Rathaus wurde das alte Feuerwehrgerätehaus, hier im Jahr 2011, in ein Wohn- und Geschäftshaus umgebaut. Im Erdgeschoss befindet sich im Jahr 2017 eine Zahnarztpaxis.

    Fotograf: Volkmar Nockert



    Bereits in 1839 hatten die Sandershäuser Gemeindeväter  bei der Firma Henschel & Söhne in Kassel eine fünfzöllige Feuerspritze mit einem 50 Fuß (15 Meter) langen Schlauch gekauft. Die Spritze konnte kein Wasser saugen, sondern nur spritzen. Das Wasser musste in langen Eimerketten aus Brunnen oder der Nieste herangeschafft und in den Wasserbehälter der „Spritze“ gefüllt werden.

    Das notwendige „Spritzenhaus“ wurde neben dem ehemaligen Gemeindehaus, Kirchgasse 1, gebaut. Nach verschiedenen Umbauten ist das Haus noch heute vorhanden. 

    In 1928 hatten sich im Saal der Gaststätte „Zum goldenen Stern“ 13 Männer aus dem Ort getroffen. Sie gründeten die Freiwillige Feuerwehr Sandershausen, die den Brandschutz im Ort übernahm. Bis dahin hatte eine Pflichtfeuerwehr diese Aufgabe erledigt.

    In 1936/37 wurde hier ein Feuerwehrgerätehaus gebaut. Das Gebäude hatte in der Mitte einen hölzernen Turm zum Trocknen der Schläuche. Diese bestanden zu dieser Zeit aus Hanf, das bei Feuchtigkeit schnell schimmelte. Deshalb war es wichtig, die Schläuche trocken zu halten. Bei dem Bombenangriff am 3. Oktober 1943 brannte  auch das Gerätehaus vollständig ab. Dabei wurden fast alle Geräte zerstört. Nur das Löschfahrzeug aus dem Jahre 1942 konnte mit einigen Schäden gerettet werden. Nach Beendigung des Krieges gab es keine einsatzfähige Feuerwehr mehr. Für ein paar Monate musste eine Pflichtfeuerwehr eingerichtet werden.

    Bild Feuerwehrgerätehaus etwa 1938


    Das erste Feuerwehrgerätehaus, Auf der Bleiche 20, etwa im Jahr 1938.

    Der Schlauchturm war eine Holzkonstruktion.

    Fotograf: unbekannt



    Das noch intakte Feuerwehrfahrzeug war zu einem Lastwagen umgebaut worden. Die Gemeindeväter vertraten die Ansicht, dass zum Wiederaufbau der zu 80% zerstörten  Gemeinde ein Lastwagen wichtiger sei als ein Löschfahrzeug. Zudem war das Gerätehaus zerstört und das gesamte Schlauchmaterial vernichtet. In dieser trostlosen Zeit übernahm Fritz Hämmerling das Amt des Brandmeisters.

    Bild Freiwillige Feuerwehr Sandershausen 1951


    Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Sandershausen 1951 in Elgershausen.

    Fotograf: unbekannt




    In 1953 wurde an gleicher Stelle das Gerätehaus wieder aufgebaut, diesmal mit einem massiven Schlauchturm.  5 Garagen waren für die Löschfahrzeuge und Gerätschaften vorgesehen. Im Obergeschoss gab es eine Wohnung für den Gerätewart.

    Bild Einweihung Feuerwehrgerätehaus 1953


    Einweihung des nach Zerstörung im 2. Weltkrieg 1953 wieder aufgebauten Feuerwehrgerätehauses, diesmal mit einem gemauerten Schlauchturm (links), und Übergabe von Bürgermeister Ludwig Hofmann an Brandmeister Fritz Austermühl (unten).

    Fotografen: unbekannt



    Bild Übergabe Feuerwehrgerätehaus 1953


    1971 musste eine zusätzliche Garage angebaut und ein Tor vergrößert werden.  Die neu beschafften Löschfahrzeuge waren mittlerweile so groß, dass sie nicht in die vorhandenen Fahrzeugboxen hinein passten.

    Das Emblem, welches  den Turm zierte, wurde im Jahr 1982 unter erheblichen Strapazen ausgebaut. Es befindet sich heute  im Eingangsbereich des jetzigen Feuerwehrhauses an der Heiligenröder Straße.


    Quellen:

    • Festzeitschriften
      „50 Jahre Freiwillige Feuerwehr Sandershausen“ (Juni 1978)
      „75 Jahre Brandschutz in Niestetal“ (Mai 2003)

    Titelbild:
    Die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr 1978
    Fotograf: Unbekannt

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