Leben mit dem Biber

    Hinweise zum Umgang mit dem Biber an der Nieste

     

    Es ist für die Gemeinde wie auch für die Privathaushalte unerlässlich präventive Maßnahmen zu ergreifen, um Schäden durch die Lebensweise des unter Naturschutz stehenden Bibers zuvorzukommen. Daher möchten wir alle Anliegerinnen und Anlieger der Nieste im Ortsteil Sandershausen darauf hinweisen, dass es im Zuge des Biber-Dammbaus auch zu Schäden an den umliegenden Bäumen kommen kann. Sollten Sie wertvolle Bäume in zugänglicher Nähe zum Lebensraums des Bibers stehen haben, legen wir Ihnen nahe, den Stamm ausreichend gegen den Nager zu schützen. So können ungewollte Fällungen vermieden werden. 

    Die Biberaktivitäten beschränken sich laut Hessischem Umweltministerium lediglich auf einen Streifen von 10 bis 15 Metern neben dem jeweiligen Gewässer. „Einige der Weiden am Sportplatz wurden mit Drahtgittern geschützt, da auch hier an wenigen Exemplaren Bissspuren zu erkennen waren“, erläutert Bauhofleiter Thomas Blösing. Die oberen Äste der beschädigten Bäume wurden daraufhin zurückgenommen, damit die Bruchgefahr geringer wird. Das Schnittgut wurde als Fressangebot neben der Nieste angeboten, damit der Druck auf die privaten Gärten nicht weiter steigt.

     Als beratende Instanz haben wir Frau Bräuer vom Regierungspräsidium Kassel hinzugezogen. Die sogenannten „Drahthosen“ können helfen, Schäden an z.B. Obstbäumen zu verhindern. Die üblichen verzinkten Kaninchendrähte oder auch Wildschutzzäune sind so anzubringen, dass sie vom Biber nicht heruntergedrückt oder hochgeschoben werden können. Die ideale Größe wäre etwa 1,20 Meter hoch. Wer keinen Draht nutzen möchte, kann auch auf unauffällige Verbissschutzmittel zurückgreifen. Bei näheren Fragen wenden Sie sich gern an die Biberbeauftragte des Regierungspräsidiums in Kassel.

     Doch der Biber sorgt nicht nur für Probleme, er ist auch eine wertvolle Bereicherung für Gemeinde und Umwelt. So erhöht der Biber u.a. die Artenvielfalt in seinem Wirkungsradius. Das fördert unmittelbar die Ansiedlung von seltenen und gefährdeten Arten. „Zudem konnten wir beim Weihnachts-Hochwasser erkennen, dass der Biber in Kombination mit unseren Maßnahmen für einen breiteren Einstau der Wassermassen gegenüber des Rathauses sorgt, weshalb die Nieste, trotz eines hohen Pegels, im Ortskern nicht übertrat“, gibt Bürgermeister Brückmann an. Allerdings musste die Gemeinde in Abstimmung mit dem Regierungspräsidium in der Vergangenheit häufiger auf die veränderten Abflüsse durch den Biberdamm reagieren. Der Damm wurde daraufhin durch artgerechte Verrohrung in seiner Höhe begrenzt. Zudem wird durch zwei Mulden das übertretende Wasser vom Feld wieder zurück in die Nieste geführt. „Artenschutz liegt uns sehr am Herzen. Wenn aber durch überflutete Gärten, trotz Niedrigwasser, und beschädigte Bäume die Akzeptanz schwindet, hilft es weder dem Ortsfrieden noch dem Biber. Auf diesen Weg der Prävention, möchte wir daher die betroffenen Anrainer mitnehmen“, gibt Brückmann abschließend an.

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