Das Blaulicht eines Polizeifahrzeugs in der Nacht

    Runder Tisch zur Situation am Sandershäuser Berg

    Nach zunehmenden Beschwerden aus der Bevölkerung über größere Treffen der Autoposer, Raser und Tunerszene am Sandershäuser Berg hat der Bürgermeister der Gemeinde Niestetal, Marcel Brückmann, die zuständigen Behörden zu einem "Runden Tisch" eingeladen. Am Donnerstag, den 08.04.21, trafen sich Vertreter der Gemeinde Niestetal und des Gemeinsamen Ordnungsbehördenbezirks Kaufungen, Helsa, Niestetal und Söhrewald mit Verantwortlichen der Kasseler Polizei. Als Reaktion auf die mittlerweile beständig eingehenden Beschwerden über starke Lärmbelästigungen wegen unnötiger Fahrmanöver bis tief in die Nacht sowie unmögliche Zustände durch Vermüllung der dortigen Flächen beschlossen die Teilnehmer von Kommune und Polizei nun ein gemeinsames sowie konsequentes Vorgehen gegen die Belästigung der Anwohner und das saisonbedingt wieder größer werdende Problem: Zuletzt sammelten sich am Ostersonntag rund 200 Fahrzeuge im Bereich des Sandershäuser Bergs, nachdem sich diese Örtlichkeit innerhalb der Szene schon in 2020 immer größerer Beliebtheit erfreut hatte. Bereits im vergangenen Jahr und zu Beginn dieser Saison zeigte die Polizei dort deutliche Präsenz und führte Schwerpunktkontrollen durch.

    Durchfahrtsverbot und verstärkte Kontrollen beschlossen

    Das nun beschlossene gemeinsame Maßnahmenkonzept soll an diese bisherigen Kontrollen anknüpfen und der bekannten Problematik zielführender entgegentreten. Um die Belästigung und die Beeinträchtigungen für die Bürgerinnen und Bürger Niestetals und die am Sandershäuser Berg ansässigen Unternehmen wieder auf ein erträgliches Maß zu reduzieren, ist eines der Ergebnisse des "Runden Tisches" die verkehrsrechtliche Anordnung verschiedener Durchfahrtsverbote mit "Anlieger frei" Regelungen. Darüber hinaus wird die bisherige Kontrolltätigkeit der Polizei am Sandershäuser Berg erhöht und die neu eingerichteten Durchfahrtsverbote eng überwacht. "Wir erhoffen uns durch die beschlossenen Anpassungen, die Niestetaler Bevölkerung vor gefährdenden Fahrmanövern, einhergehender Vermüllung und weithin hörbarem Lärm zu schützen. Trotz des Verständnisses dafür, dass die coronabedingten Einschränkungen junge Menschen ihrer Plätze zum Treffen, "Abhängen" und Feiern berauben, können wir ein solch belastendes Ausmaß in der Gemeinde nicht hinnehmen", fügte Niestetals Bürgermeister Marcel Brückmann hinzu.

    Professionelle Kontrolleinheit "EG Tuner" nun dauerhaft im Einsatz

    Das gemeinsam erklärte Ziel der Behörden ist es, eine erträgliche und akzeptable Situation für alle Beteiligten herbeizuführen. Insgesamt steht dabei wie in der Vergangenheit zunächst der Dialog mit den Fahrerinnen und Fahrern im Vordergrund. Diejenigen, die sich jedoch völlig uneinsichtig zeigen, Durchfahrtsverbote ignorieren und durch ihr Verhalten zudem andere belästigen oder sogar gefährden, müssen mit Konsequenzen rechnen. Dieses Vorgehen der Polizei hat sich bereits im vergangenen Jahr in Nordhessen durch die Arbeit der temporär eingerichteten AG Poser bewährt. Die fachkundigen Beamtinnen und Beamten bekamen für ihre Arbeit letztlich viel Zuspruch aus der Szene, insbesondere von denen, die sich lediglich am Tunen ihrer Fahrzeuge erfreuen und sich dabei an die Verkehrsregeln halten. Für die anderen, die nicht erlaubte Veränderungen an ihren Fahrzeugen vornahmen, für erhebliche Lärmbelästigung sorgten oder durch rücksichtsloses Fahren auffielen, hatten die Kontrollen der AG Poser hingegen vielfach spürbare und empfindliche Konsequenzen. Einige Fahrzeuge kamen im letzten Jahr mehrfach an den "Haken", mehrere Fahrerinnen und Fahrer mussten vorübergehend oder gar dauerhaft ihre Führerscheine abgeben. Zudem hatten die Betroffenen häufig Gesamtkosten im höheren vierstelligen Bereich aufzubringen, die durch Bußgelder, Abschleppkosten, Ersatzteile, Instandsetzung und Vorführung bei der Zulassungsstelle zusammengekommen waren. Das Polizeipräsidium Nordhessen hat aufgrund der Ergebnisse der AG Poser nun dauerhaft eine professionelle Kontrolleinheit, die "EG Tuner", fest eingerichtet. Diese wird sich in ihrer Arbeit weiterhin so verstehen, dass sie der Tuningszene im Allgemeinen ein beständiger Ansprechpartner ist, aber dabei konsequent gegen die vorgeht, die durch ihr Verhalten für Belästigungen oder Gefährdungen sorgen. Die Beamtinnen und Beamten der EG Tuner werden, gemeinsam mit dem zuständigen Polizeirevier Ost, im Bereich des Sandershäuser Bergs verstärkt Verkehrskontrollen durchführen und darüber hinaus wie im vergangenen Jahr die Raser und Poser auf allen nordhessischen Straßen im Blick haben.

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